Nach dem Lockdown geht es heiß ersehnt endlich wieder weiter mit Waschen/Schneiden/Föhnen und Färben. Das alles mit vielen Hygienevorschriften, Schutzmasken und mehr Abstand. Wie Ihr diese außergewöhnliche Zeit meistert und wie Eure Kunden damit umgehen, haben wir bei Euch nachgefragt.
Inga Söllig – Friseursalon Inga Söllig - Magdeburg
Wie war Eure erste Woche nach dem Lockdown?
Unsere erste Woche war schon sehr besonders: Alle Auflagen müssen beachtet werden, das Telefon klingelte sehr, sehr viel und ich hatte vorher Bauchweh, ob alles funktioniert.
Aber es lief gut, die Mitarbeiter waren geschult in Sachen Hygieneverordnungen, die Kunden glücklich, dass wir wieder für sie da waren.
Was hat Dir an der Wiedereröffnung am besten gefallen?
Mir gefiel, dass den Mitarbeitern und Friseuren allgemein jetzt ganz offensichtlich die Wertschätzung ihrer Arbeit sehr bewusst wurde.
Mir gefiel, dass ich das Gefühl hatte, alle wollen bewusst wirklich gerne wieder arbeiten, wir halten zusammen und ziehen an einem Strang.
Und mir wurde bewusst, wir haben großartige Kunden, alle haben verständnisvoll mitgemacht.
Was lief diese Woche nicht so gut, was hat Dich gestört? Was ist Deine größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung ist vielleicht aufzupassen, ob alles eingehalten wird an Regeln, ohne Wartebereich muss ja alles genau minutiös auf den Bedienplatz getaktet werden.
Ich wünsche mir weiterhin für alles Nerven aus Stahl ;-)
Hast Du eine Preiserhöhung durchgeführt? Wenn ja, wie gehen die Kunden damit um?
Ja, haben wir und ich habe nicht gehört, dass jemand auch nur irgendetwas gesagt hätte dazu.
Was möchtest Du Deinen Branchenkollegen noch sagen? Was liegt Dir auf dem Herzen?
Es ist eine Chance für die Branche in vielerlei Hinsicht. Nutzen wir sie, es gibt so viel zu überdenken. Wir haben ja bekanntlich den schönsten Beruf der Welt ;-)
Es wäre schön, wenn er auch dauerhaft die große Wertschätzung beibehält.
Ich bin dankbar, dass ich mit so großartigen Menschen zusammenarbeiten und leben darf.
Sei es bei mir im Geschäft, in meiner Familie und natürlich auch bei den Geschäftsbeziehungen ringsum.
Ich hoffe, dass wir alle gesund bleiben und nicht noch mal schließen müssen.
Carmen Schenker – Butterfly Hair & Nails – Baden, Schweiz
Wie war Eure erste Woche nach dem Lockdown?
Die erste Woche war toll. Die Kunden waren so dankbar, dass sie wieder kommen konnten und wir, dass wir wieder Arbeiten durften. Es hat alles super geklappt und die zusätzlichen Schutzmaßnahmen sind auch gut umzusetzen.
Was hat Dir an der Wiedereröffnung am besten gefallen?
Dass wir richtig geschätzt wurden und wir wieder unserer Leidenschaft nachgehen konnten. Wieder mit Menschen über Gott und die Welt zu quasseln und meine Mitarbeiter wiederzusehen.
Was lief diese Woche nicht so gut, was hat Dich gestört? Was ist Deine größte Herausforderung?
Am meisten haben mich die spontanen Kunden gestört. Die sind zum Teil ohne Schutzmaßnahmen reingekommen, obwohl ein Stopp an der Türe steht. Als wir sie darauf hinwiesen, bitte die Hände zu desinfizieren und eine Maske anzuziehen, sind diese zum Teil sauer wieder davongelaufen. Das finde ich sehr schade und sehr respektlos uns gegenüber.
Auch sehr schade, dass ein paar Kunden plötzlich merken, dass es auch mal länger aushaltbar ist, die Haare nicht zu färben oder zu schneiden und den Zyklus verlängern. Außerdem haben wir ein paar Kundinnen, die zurzeit eine Pause bei den Gelnägeln einlegen. Dies sind alles Einnahmen, die wegfallen, trotz Mehrausgaben, die durch Schutzmaßnahmen anfallen. Kein schöner Nebeneffekt.
Hast Du eine Preiserhöhung durchgeführt? Wenn ja, wie gehen die Kunden damit um?
Ich habe jetzt die ersten 2 Wochen ein Kässli aufgestellt und werde jetzt dieses Wochenende die Preise erhöhen.
Was möchtest Du Deinen Branchenkollegen noch sagen? Was liegt Dir auf dem Herzen?
Ich wünsche allen, dass die Kunden hereinströmen und sich alle gut von dem Ganzen erholen. Es war schön sich per WhatsApp-Gruppe mit Kollegen auszutauschen und hat gut getan und einen stark gehalten. Auch dass Harald Müller uns so gut und hingebungsvoll begleitet hat, war eine enorme Stütze. Danke.
Michèle Moritz-Opre – Friseur Michèle - Leipzig
Wie war Eure erste Woche nach dem Lockdown?
Unsere erste Woche war sehr spannend und überraschend schnell routiniert. Ich habe bemerkt, dass wir sehr gut vorbereitet waren, da wir in den Wochen der Schließung täglich präsent waren und das haben uns unsere Gäste widergespiegelt.
Was hat Dir an der Wiedereröffnung am besten gefallen?
Die Freude der Gäste, wiederkommen zu dürfen - einfach herrlich, nur gute Laune.
Was lief diese Woche nicht so gut, was hat Dich gestört? Was ist Deine größte Herausforderung?
Das, was nicht gut lief, kann ich nicht beantworten. Gestört hat mich auch nix, die größte Herausforderung ist die Bürokratie und das ständige Putzen.
Hast Du eine Preiserhöhung durchgeführt? Wenn ja, wie gehen die Kunden damit um?
Ja, wir haben eine Preiserhöhung durchgeführt, bei den Männern +3,00 €, bei den Damen + 5,00 € und die Ansatzfarbe + 3,00 € und es hat kein Gast irgendetwas geäußert.
Was möchtest Du Deinen Branchenkollegen noch sagen? Was liegt Dir auf dem Herzen?
Ich wünsche mir, dass wir weiterhin zusammenhalten und wir alle achtgeben, dass wir uns an die Maßnahmen halten, da es doch schon wieder Friseure gibt, die dies nicht tun und damit gefährden, dass wir alle darunter leiden.