Kann es vielleicht sein, dass Du oft ein schlechtes Gewissen hast, die richtigen Preise abzuverlangen, weil Du denkst, sie sind zu hoch für Deinen Kunden? Kann es vielleicht sein, dass Du Dich davor scheust, Aufgaben an die Assistenz weiterzugeben, weil Du denkst, der Kunde will nur von einer Person betreut werden? Kann es vielleicht sein, dass Du Konfrontationen im Team scheust, weil Du die Harmonie wahren möchtest?
Falls Du jetzt bei mindestens zwei dieser Aussagen mit dem Kopf genickt hast, gehörst Du vermutlich zu den harmonischen Beziehungsmenschen.
Und wenn Du nun im Team auf einen dominanten Direktortyp stößt, der rein gar nichts mit Deiner Persönlichkeit gemeinsam hat, sind Missverständnisse vorprogrammiert.
Und das ist nichts Außergewöhnliches. Um so mehr Personen in einem Team sind, desto mehr unterschiedliche Persönlichkeiten prallen aufeinander und müssen miteinander klarkommen.
Grob lassen sich Menschen in vier Kategorien von Persönlichkeitstypen einordnen:
Der dominante Typ ist entschlossen, zielgerichtet und willensstark.
Der Unterhalter-Typ ist redegewandt, kontaktfreudig und enthusiastisch.
Der Beziehungs-Typ ist empathisch, vertrauensvoll und geduldig.
Der Denker-Typ ist analytisch, vorsichtig und korrekt.
Jede dieser Typen hat unterschiedliche Stärken, unterschiedliche Schwächen und andere Bedürfnisse. Jede Persönlichkeit denkt und kommuniziert anders, hat unterschiedliche Dinge im Fokus und nimmt seine Umgebung auf andere Art und Weise wahr. Da ist es nicht verwunderlich, dass wir im Team oft aneinander vorbeireden, wir das Gefühl haben, das Gesagte kommt gar nicht richtig beim anderen an, dass man nicht versteht, warum der andere so reagiert, wie er reagiert und wir manche Menschen als „schwierig“ empfinden.
Umgehen kann ich diese Missverständnisse in dem ich mir immer wieder die gleichen Persönlichkeitstypen ins Team einstelle. Dann ticken alle ähnlich und die Harmonie ist gewahrt.
Aber ist das denn sinnvoll für ein Unternehmen? Wie wäre es, wenn die Fußballnationalmannschaft nur aus Stürmern besteht? Oder nur aus Abwehrspielern?
Hätten wir z.B. nur dominante Typen im Team, gäbe es ständig neue Ideen, die Effektivität würde sich extrem erhöhen und Zeitdruck wäre gar kein Problem. Aber die Routinearbeiten und die Details würden vernachlässigt werden, Zwischenmenschliches würde in Vergessenheit geraten.
Hätten wir nur Unterhaltertypen im Team, wäre das gesamte Team wie Freunde, es gäbe immer etwas zu lachen, alle wären kreativ und würden sich gegenseitig inspirieren. Andererseits könnte es chaotisch zugehen, die Mitarbeiter kämen oft zu spät und Problemen würde aus dem Weg gegangen werden.
Hätten wir nur Beziehungstypen im Team, hätten wir die schönste Wohlfühlatmosphäre, jeder würde sich um das Wohl des anderen kümmern und alle Routinearbeiten würden sorgfältig ausgeführt werden. Andererseits gäbe es nie Neuerungen, die frischen Ideen würden fehlen, niemand würde Verantwortung übernehmen und Kritik würde immer persönlich genommen werden.
Hätten wir nur Denkertypen im Team, gäbe es die höchste Qualität bei uns im Salon, alle wären sehr präzise, alles wäre immer top aufgeräumt und nichts würde dem Zufall überlassen werden. Dafür bräuchten die Haarschnitte extrem lang, die Atmosphäre wäre sehr sachlich und kühl und unvorhergesehene Dinge würde alle überfordern.
Was ich damit sagen möchte: ein gelingendes Team entsteht nicht dadurch, dass sich alle ähnlich sind und auf Anhieb gut verstehen. Ein Team ist dann effektiv, wenn seine Mitglieder um die Stärken des jeweils anderen wissen und sich hierdurch gegenseitig respektieren lernen. Wenn jedes Teammitglied sich selbst und alle anderen als wertvoll erachtet. Und dies kann nur durch gute Menschenkenntnis und eine offene Kommunikation funktionieren.
Ein gelingendes Miteinander ist die absolute Basis für Euren Erfolg im Salon: es entscheidet über die Atmosphäre im Salon, es entscheidet darüber, wie wohl sich jeder am Arbeitsplatz fühlt. Und wie gerne man gemeinsam in die gleiche Richtung marschieren möchte.
Eure Lisa Aceves
P.S. Kommt zum nächsten Talentfinder Seminar und „arbeitet“ gemeinsam mit viel Freude an Eurem Miteinander. Es wird sich lohnen